
EnbW / VNG
Wenn Staatskonzerne staatlich gerettet werden wollen
Zu den größten Anteilseignern von EnBW gehört das Land Baden-Württemberg. Der Energiekonzern des grün regierten Bundeslandes verdient inmitten der Gas-Krise weiter kräftig Geld. Trotzdem lässt er seine Gashandelstochter VNG vom Staat retten und handelt auch sonst gerne weiter mit klimaschädlichen Energien wie Kohle und Gas.
Die EnBW bzw. ihre Tochter VNG gehörte mit Uniper zu den größten Abnehmern von Gazproms Gaslieferungen in Deutschland. Wie alle anderen großen deutschen Energiekonzerne auch hatte EnBW bei der Gazprombank ein so genanntes K-Konto eröffnet, um den von Russland geforderten Umtausch von Euro in Rubel zu ermöglichen. Nur damit kann das russische Regime Euro-Zahlungen auch nutzen, um damit etwa den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.
Wir fordern
- EnBW muss sofort alle Energieimporte aus Russland stoppen!
- Der Energiekonzern muss eine Gasausstiegsstrategie bis 2035 mit Zwischenzielen 2025 und 2030 vorlegen!
- Vor Nutzung von Staatshilfen muss EnBW darlegen, wie Konzerngewinne zur Stützung der VNG genutzt werden!
- EnBW muss öffentlich aufarbeiten, wie es zur fatalen Abhängigkeit von russischen Energielieferungen kommen konnte!
- Das Russland-Debakel muss personelle Konsequenzen im EnBW-Vorstand haben!
- Die Vorstandsgehälter müssen auf eine Grundvergütung beschränkt, Boni der vergangenen Jahre zurückgezahlt werden!
EnBW hat im ersten Halbjahr 2022 weiterhin gute Geschäfte mit Russland gemacht. So hat der Konzern in dem Zeitraum 1,54 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland importiert, fast genauso viel wie im Vorjahreszeitraum (1,57 Millionen Tonnen). Das heißt, EnBW hat insbesondere das zweite Quartal genutzt, um noch möglichst viel russische Kohle zu bunkern, bevor das Kohleembargo der EU wegen des Kriegs gegen die Ukraine in Kraft getreten ist. Auch beim Gas ging die Importmenge aus Russland nur deshalb zurück, weil Gazprom die Verträge nicht eingehalten hat.
„Die EnBW sieht offensichtlich kein Problem darin, die Geschäfte mit einem Konzern in Diensten des Kremls aufrecht zu erhalten. Wie viele Menschen müssen in der Ukraine noch sterben, bevor dies endlich aufhört?“
– Kostiantyn Krynytskyi, Ecoaction

Doch während EnBW gut verdient und allein im ersten Halbjahr 2022 eine halbe Milliarde Euro erwirtschaftet hat, beantragt die Gashandelstochter des Konzerns VNG staatliche Hilfen, um Verluste durch ausbleibendes Gas aus Russland auszugleichen.