
RWE
Übergewinne mit Erdgas und Kohle
Weil durch den russischen Angriffskrieg die Energiepreise gestiegen sind und sowohl Stromproduktion und als auch Energiehandel viel mehr abwerfen, verzeichnet RWE deutliche Gewinnsteigerungen. Der Konzern hat sich bisher aber nicht festgelegt, ob diese Übergewinne ausschließlich in erneuerbare Wind- und Solarenergie investiert werden, oder auch in neue Gas-Projekte. Doch dies wird eine neue Abhängigkeit von autoritären Regimen wie in Saudi-Arabien oder die Einfuhr von Fracking Gas bedeuten.
RWE hat mit Gazprom einen langfristigen Vertrag über die Bereitstellung von 15 TWh fossilem Gas bis 2023, davon sollten 50 % bis April 2023 geliefert werden. Anders als Uniper oder VNG / EnBW hat sich RWE allerdings schon frühzeitig abgesichert und Ersatzlieferungen vorbereitet. Der Konzern konnte deshalb anbieten, auf die umstrittene, letztlich gescheiterte Gasumlage zu verzichten.
Wir fordern
- RWE muss sofort alle Energieimporte aus Russland stoppen!
- Keine weitere Zusammenarbeit mit russischen Firmen in Joint Ventures!
- Der Energiekonzern muss eine Gasausstiegsstrategie bis 2035 mit Zwischenzielen 2025 und 2030 vorlegen!
- Übergewinne wegen deutlich gestiegener Strompreise müssen zur Investition in erneuerbare Energien oder zur Unterstützung der Ukraine eingesetzt werden!
- RWE muss den Kohleausstieg beschleunigen, um die Energiewende wegen des Kriegs in der Ukraine zu beschleunigen!
Trotzdem hat auch RWE ein sogenanntes K-Konto bei der Gazprombank eröffnet, um den von Russland geforderten Umtausch seiner Euro-Zahlungen in Rubel zu ermöglichen. Nur damit wird das Geld von RWE für die russische Regierung auch nutzbar und kann in Waffen für den Krieg gegen die Ukraine umgesetzt werden.

Durch Sanktionen seitens der britischen Regierung kann RWE keine Kohle aus Russland mehr importieren. Ein geplantes Joint Venture des Unternehmens mit dem russischen Energiekonzern Novatek zur Lieferung von blauem Wasserstoff aus fossilem Erdgas ist derzeit auf Eis gelegt, aber nicht offiziell abgesagt.
„Die hohen Gewinne fallen RWE förmlich in den Schoß. Vor dem Hintergrund von zehntausenden Toten in der Ukraine und einer Energiekrise, die Millionen Menschen in die Energiearmut treibt, sind diese Milliarden geradezu obszön.“
– Sonja Meister, Urgewald
Weil RWE ein Viertel seines Stroms aus selbst geförderter Braunkohle produziert und auch schon in erneuerbare Energien investiert hat, profitiert der Konzern stark von den hohen Energiepreisen und somit letztlich vom brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Im ersten Halbjahr 2022 verdiente RWE mit 2,8 Milliarden Euro ein Drittel mehr als vor einem Jahr.